Kindergärten & Horte: Personal braucht Unterstützung
Eine sofortige Evaluierung der Corona-Impfstrategie fordert die younion.
„Das Personal in den Kinderbetreuungseinrichtungen muss in der Impfpriorität umgehend mit den Lehrer:innen gleichgestellt werden“, stellt Landesvorsitzender Wilhelm Kolar klar. „Ebenso gilt es, die Kinderbetreuungseinrichtungen raschest ausreichend mit Schutzmasken und mit Antigen-Schnelltest auszustatten!“
War schon zuletzt durch Untersuchungen belegt worden, dass die ursprünglich gängige Corona-Variante für Kinder und Jugendliche gleich ansteckend ist wie für Erwachsene, so zeigen aktuelle Studien aus England und Irland, dass die sich jetzt bei uns ausbreitende, noch gefährlichere „englische Covid-Mutationsvariante“ auch für Kinder und Jugendliche noch weit gefährlicher sein könnte, sie somit natürlich auch selbst ansteckender sein könnten.
Fazit: „Die aktuelle Prioritätenreihung in der Impfstrategie muss schleunigst angepasst werden“, fordern younion Steiermark-Landesvorsitzender Wilhelm Kolar und Gerhart Wirtl, oberster Personalvertreter in Graz. Kolar: „Alle Mitarbeiter:innen in den Kindergärten wie auch in den Horten müssen in der Impf-Reihung umgehend mit den Lehrer:innen gleichgestellt werden – alles andere wäre nicht zu verstehen, nicht zu erklären, nicht akzeptierbar. Warum Bildungsminister Heinz Faßmann daran bisher offensichtlich nicht gedacht hat, verstehe ich nicht: Die Elementarpädagogik ist ein wesentlicher Eckpfeiler unseres Bildungssystems, und das sollte sich gerade jetzt auch in den Impfplänen widerspiegeln!“ Wobei klar sein müsse, dass die Impfung – ebenso wie für Lehrer:innen – auf freiwilliger Basis erfolge; wer nicht geimpft sei, habe stattdessen eine FFP2-Maske zu tragen.
Wobei Wirtl auf eine zusätzliche Problematik hinweist, die die Situation in den Kinderbetreuungseinrichtungen im Vergleich zu den Schulen noch weit angespannter werden lässt: „Im Gegensatz zu den Schulen sind die Kinderbetreuungseinrichtungen zum Teil leider wirklich fast ,rappelvoll‘; dies nicht zuletzt deshalb, da seit Jahresbeginn die Elternbeiträge nicht mehr – wie im Vorjahr als Corona-Hilfe zur Abfederung der Lockdown-Folgen – vom Land übernommen werden. Auch da sehe ich dringenden Handlungsbedarf für die Politik, sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene“, betont Wirtl. Mit anderen Worten: Die im Zuge des ersten Lockdown getroffen Regelungen sollten auf jeden Fall auch jetzt wieder Geltung haben.
Aus dem heraus ergeben sich letztlich auch die klaren Forderungen der beiden younion-Spitzen an die Bundes- wie auch an die Landespolitik: Zum einen Gleichstellung des Kinderbetreuungs-Personals in der Corona-Impfreihung mit den Lehrer:innen, zum anderen während des Lockdowns wieder die Übernahme der Elternbeiträge durch die öffentliche Hand. „Es gibt querbeet jede Menge Hilfsangebote und Rettungsschirme – und das bis hin zu solchen für das Glücksspiel: Da wird wohl auch die Kinderbetreuung, die Elementarpädagogik Platz finden! Hier geht es um den Schutz von knapp 6500 Mitarbeiter:innen in 1054 Einrichtungen in der Steiermark, um die Gesundheit der rund 38.000 Kinder, die allein in unserem Bundesland betreut werden!“