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Oö. Kinderbildung: Maßnahmenpaket unzureichend

Das vom Land OÖ präsentierte Grundsatzpaket ist nicht weitreichend und treffsicher genug. Eine Bewertung der präsentierten Maßnahmen soll im Rahmen von Versammlungen der Beschäftigten in der Kinderbildung noch im September stattfinden.   

 

Nach mehreren intensiven Gesprächsrunden zwischen LH-Stv. Christine Haberlander und den Gewerkschaften younion und GPA, wurde am 19.08.2022 vom Land OÖ ein Grundsatzpaket bestehend aus überwiegend kurz- und mittelfristigen Verbesserungsmaßnahmen vorgestellt.
„Es wurden immer nur Gespräche, jedoch keine Verhandlungen mit den zuständigen Gewerkschaften geführt und dementsprechend sieht auch das präsentierte Paket aus“, kritisiert Wolfgang Gerstmayer, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA OÖ. Für die Gewerkschaften sind die präsentierten Maßnahmen nicht weitreichend und treffsicher genug. „Zwar handelt es sich um einen ersten Schritt in die richtige Richtung, in seiner Gesamtheit ist das Paket aber aus Sicht unserer BelegschaftsvertreterInnen nicht ausreichend“, so Gerstmayer weiter.


Dienststellen- und Betriebsversammlungen folgen

Aus diesem Grund finden Ende September Dienststellen- und Betriebsversammlungen statt, bei denen man mit den Beschäftigten aus dem Kinderbildungs- und -betreuungsbereich die Inhalte diskutieren und gegebenenfalls gewerkschaftliche Maßnahmen festlegen wird.
„Wir haben ein klares Bekenntnis der Landeshauptmann-Stellvertreterin zur Gruppengröße 23 eingefordert und zwar mit verbindlichen Kontrollen“, so Christian Jedinger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft younion OÖ und ergänzt: „Die Finanzierung je einer zusätzlichen Mitarbeiterin in Kindergartengruppen mit mehr als 23 Kindern ist ein erster Schritt zur Entlastung. Es braucht aber mehr solcher Maßnahmen, doch die sind nicht in Sicht.“

 

Keine echte und nachhaltige Entlastung 

Die vorgestellten Verbesserungen wie etwa mehr Vorbereitungszeit ab 2023/24, Umschichtung von Verwaltungsaufgaben und zusätzliche Gelder für erwachsenengerechtes Mobiliar sind nur einzelne unterstützende Maßnahmen, gehen aber aus Sicht der Gewerkschaften an den wirklich dringenden Forderungen nach einer echten Entlastung und tatsächlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen vorbei.

„Das präsentierte Paket zielt vor allem auf PädagogInnen im Kindergarten ab. Andere Berufsgruppen aber auch Horte, Krabbelstuben, und die Nachmittagsbetreuung werden außen vor gelassen. Wir brauchen eine Entlastung für alle Beschäftigten in der Kinderbildung und -betreuung“, bekräftigt Wolfgang Gerstmayer.

„Anders als doch immer wieder behauptet wird, redet die Gewerkschaft die zunehmend belastenden Zustände in diesem Berufsfeld nicht schlecht, sondern sie nimmt die traurigen Tatsachen, die die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben täglich erleben und schildern, in die Gespräche mit.“, stellt  Silvana Nenad, Ausschussvorsitzende und Personalvertreterin in den Kinder-und Jugendservices der Stadt Linz und ehemalige Leiterin eines Kindergartens, abschließend fest.