Verhandlungserfolge für Arbeiter*innen in Stadt, Land und Krankenhäusern
Seit mittlerweile über einem Jahr haben die Gewerkschaften younion, vida und GÖD hartnäckig für verbesserte Arbeitsbedingungen im handwerklichen Bereich in Oberösterreichs Städten, Gemeinden und Krankenhäusern sowie im Oö Landesdienst gekämpft. Heute, am 19.08.2022, konnten nun erste und weitreichende Erfolge erzielt werden.
„Gemeinsam konnten wir nun Gehaltzuschläge für die handwerklichen Berufsgruppen im Gemeinde- und Landesdienst und in den Krankenhäusern durchsetzen, das umfasst zum Beispiel Facharbeiter*innen, Reinigungskräfte, Schulwart*innen bis hin zu den Kraftfahrer*innen, es ist dringend notwendig, dass die Arbeitsbedingungen für bestehende und neue Kolleg*innen verbessert werden, um dem aktuellen Personalnotstand kurz- und langfristig entgegenzuwirken! Das betrifft natürlich auch die Arbeiter*innen in Pflege- und Altenheimen“, so der younion-Landesvorsitzende Christian Jedinger in einer ersten Reaktion.
Personalmangel in vielen Gemeinden
Händeringend, aber mit wenig Erfolg suchen seit Monaten unter anderem viele Gemeinden nach Fachkräften. „Sogar alteingesessene Kolleg*innen wechseln in die Privatwirtschaft, weil dort attraktivere Gehälter angeboten werden“, sagt Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida. Das Dilemma: Es ist schwierig auch neue Bewerber*innen zu finden, diese fühlten sich durch das starre Gehaltssystem gar nicht mehr angesprochen. „Hier kann man im Landes- und Gemeindedienst auch nicht mehr mit einem sicheren Arbeitsumfeld punkten“, ergänzt Woisetschläger und führt weiter aus: „Nun gibt es bessere Einstiegsgehälter für neuen und Gehaltszuschläge für die langjährigen Kolleg*innen!“.
Teuerungen verstärken Problematik
Die stark steigende Inflation und die ständig steigenden Preise in allen Lebensbereichen machen auch den Gemeinde- und Landesbediensteten zu schaffen. „Mit den nun verhandelten Gehaltszuschlägen können wir auch hier entgegenwirken, das Arbeiten im Landesdienst sowie in den Städten, Gemeinden und Krankenhäusern wird damit insgesamt deutlich attraktiver“, freut sich der GÖD-Landesvorsitzender LAbg Dr. Peter Csar. „Es freut uns besonders, dass nun die handwerklichen Berufsgruppen (Arbeiter) eine Gehaltsverbesserung erhalten. Das ist ein Ausdruck der Wertschätzung für die hervorragende Arbeit!“, schließt Peter Csar.
Viele Gespräche, vieles bewirkt
Die Gewerkschaft younion OÖ hat sich von Beginn an vehement für Verbesserungen, und zwar für ALLE Beschäftigten im handwerklichen Bereich, eingesetzt.
Im Laufe der zahlreichen Gespräche sollten sämtliche verhandelten Verbesserungen nur für neueintretende (!) Fachkräfte gelten, so die Forderung von Dienstgeberseite (LH Thomas Stelzer, stv. LH Christine Haberlander, Städte- und Gemeindebund, KHs), das konnte gewerkschaftlich verhindert werden. In Folge wurden auch Hilfskräfte und angelernte Kolleg*innen auf Initiative der Gewerkschaften eingebunden. Zudem bestand das Anliegen von DG-Seite, verschiedene Berufsgruppen auszuschließen; auch das konnte gewerkschaftlich verhindert werden. Ursprünglich sollte sogar nur über Verbesserungen für Techniker*innen in den Krankenhäusern verhandelt werden, das wurde jedoch durch die Gewerkschaften abgewendet. „Schlussendlich wurden von DG-Seite die Kolleg*innen im alten Gehaltsschema von den verhandelten Ergebnissen ausgeschlossen und dies war nicht mehr verhandelbar. Andernfalls hätte es für niemanden ein positives Ergebnis gegeben, aber es gibt nun die Möglichkeit der Optierung in das neue Schema, damit auch hier Kolleg*innen im Einzelfall davon profitieren können“, führt Christian Jedinger aus. Auf welche Art und Weise es nun doch noch Verbesserungen für Kolleg*innen im Schema ALT geben kann, wird von Gewerkschaftsseite geprüft. 50% mehr Geld für Rufbereitschaft gilt jedenfalls auch für die Beschäftigten im alten Schema (p1-p5) ab 1.1.2023.
Alle Details der Grundsatzeinigung sind jetzt in Ausarbeitung, Infos folgen.
Fotocredit: younion OÖ
Im Bild v.l.n.r.: Alfred Mayr, Stephanie Wimmer, Mario Kalod, Peter Csar, Christian Jedinger, Helmut Woisetschläger, Cornelia Gebetsroither und Herbert Pammer.