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Zwischen Computer und Photovoltaik

Julia macht eine Lehre bei den Wiener Netzen – Organisation trifft Technik.

Die Sonne scheint warm auf die Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach der Wiener Netze. Julia steht mitten zwischen den Anlagen und lacht. Normalerweise sei sie nicht hier oben. Nur für das Foto steht sie jetzt hier. Eigentlich sitzt sie die meiste Zeit vor dem Computer bei den Wiener Netzen. Denn sie macht eine Lehre zur Bürokauffrau.

Zahlen, Daten und Fakten – das hat Julia schon immer interessiert. „Mathematik war eigentlich mein Lieblingsfach in der Schule“, erzählt sie. Und als sie dann noch mitbekommt, dass sie bei den Wiener Netzen sowohl den kaufmännischen Beruf lernen, als auch ihre Matura machen kann war die Sache für sie entschieden.

Seitdem ist sie jetzt täglich um 6.30 Uhr da, auf dem Smartcampus im 11. Bezirk – mit den ewig langen Gängen, in denen sich jede:r leicht verlaufen kann. Aber Julia verläuft sich nicht mehr – sie kennt das Gebäude mittlerweile gut – sie ist schon im dritten Lehrjahr. Derzeit ist sie in der Organisationsentwicklung, unterstützt den Stabsstellenleiter bei diversen Tätigkeiten wie etwa beim Standortmasterplan. Hier kann sich Julia auch vorstellen, später mal zu arbeiten. Obwohl sie schon einige Abteilungen kennengelernt hat. Alle sechs Monate rotieren die Lehrlinge in einen anderen Bereich. Von HR, über das zentrale Lehrlingsmanagement, bis hin zur Netztechnik.

„Man wird nicht behandelt wie ein Lehrling, wo man sagt ‚Okay die:der kann eh nur Papierkram erledigen, oder wir müssen irgendwas suchen, was sie:ihn beschäftigt‘. Sondern wir werden wirklich in die Arbeit eingebunden und uns wird auch Arbeit gegeben, die etwas heikler sein kann.“ Heikle Arbeit, damit meint Julia zum Beispiel die Zeitwirtschaft – also die Erfassung der Arbeitszeiten ihrer Kolleg:innen. „Da wird uns einfach vertraut, und das finde ich toll.“

Ihr Highlight bisher – ganz klar, die Rede, die sie beim Willkommenstag halten durfte. Vor 40 neuen Lehrlingen plus Begleitung stand sie auf der Bühne, hat alle begrüßt und eine Rede über die Lehre gehalten.

Drittes Lehrjahr heißt: nächstes Jahr wird’s ernst. Da steht die Lehrabschlussprüfung an. Ein bisschen Angst hat Julia zwar schon vor der Prüfung – es ist ja auch ihre Abschlussprüfung. Aber der Vorbereitungskurs fängt sie gut auf. Und dann geht’s los oder eher weiter. Denn eigentlich ist sie ja schon in der Arbeitswelt angekommen. Nur ab dann mit Abschluss in der Tasche.

Text: Marlene Graf