Zum Hauptinhalt wechseln
martinsteiger.at

younion Fußball-Talk

Die Weiterentwicklung und Gleichberechtigung im Frauenfußball waren das Thema des younion Fußball-Talks der younion Fußball-Gewerkschaft in der Riverbox im ÖGB-CATAMARAN am Handelskai. Dabei diskutierten neben Fußballfachmann Georg Pangl, Bundesliga-Geschäftsführer Christian Ebenbauer sowie ÖFB Generalsekretär Thomas Hollerer auch das neue Team der younion Fußball-Gewerkschaft, ÖFB-Teamspielerin Maria Plattner und der Ex-Internationale Thomas Pichlmann.

Vor rund 150 Besucherinnen und Besuchern nahmen younion-Vorsitzender Christian Meidlinger und das für den Fußball zuständige Mitglied des Bundespräsidiums, Thomas Kattnig, zunächst Stellung zum derzeit schwelenden „Match“ zwischen younion und der VdF: „Das Bundeseinigungsamt wird sich mit dem aktuellen Antrag der VdF beschäftigen, aber für uns ist klar: Die Kollektivfähigkeit liegt bei uns, dem ÖGB. Das ist auch fraglos für unseren Kollektivvertragspartner - die Fußball-Bundesliga und das bescheinigen uns namhafte Juristen. Es geht darum, für die Spielerinnen und Spieler die beste Lösung zu finden, nicht für Funktionäre. Die VdF kann nicht die gleichen Leistungen hinsichtlich KV, Rechtsschutz bis zur letzten Instanz, Unabhängigkeit, Sicherheit und Kontrolle bieten wie der ÖGB -  die 1,2 Mio. Mitglieder umfassende größte Solidargemeinschaft Österreichs. Es sollte jedem einleuchten, dass es ein Unterschied ist, ob der ÖGB oder ein kleiner, sich selbstständig gemachter Verein für Spieler verhandeln soll,“ so Meidlinger und Kattnig. "

Neues Team für Fußballerinnen und Fußballer
Die Sportgewerkschaft im Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), die younion_Die Daseinsgewerkschaft, stellte im Rahmen des Fußball-Talks auch die neue Vertretung der österreichischen Fußballerinnen und Fußballer vor. Während sich der Nationalteamspieler und langjährige Legionär Thomas Pichlmann um den Profibereich der Männer kümmert, ist Maria Plattner, aktuelle Nationalteamspielerin und Legionärin in Deutschland bei Turbine Potsdam, Ansprechpartnerin für die Fußallerinnen. Komplettiert wird das Team mit Thomas Trawöger, der den Amateurbereich unterstützt. Der Vorstellung folgend stellte Fußball-Experte Georg Pangl sein Buch „Mein Theater der Träume“ vor und zeigte, wie man abseits des Rasens im Fußball eine internationale Karriere machen kann.

Weiterentwicklung und Gleichberechtigung im Frauenfußball
Bei der anschließenden Diskussion unter der Leitung von Peter Rietzler nahmen neben Plattner, Pichlmann und Pangl auch ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer und Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer teil. „Ich bin sehr froh über die Entwicklung des Frauenfußballs in Österreich“, so Ebenbauer. Damit diese auch weiterhin nach oben zeigt, wurde in den Lizenzbestimmungen der Bundesligaklubs die Förderung von Frauenfußball integriert. „Es ist wichtig, dass die Klubs angespornt werden, etwas zu tun und auch Mädchen-Mannschaften im Nachwuchs aufzubauen. Es geht um Nachhaltigkeit und nicht um eine kurzfristige Lösung bspw. durch Kooperationen“, so der Bundesliga-Vorstand. Dass der Frauenfußball bei den Vereinen eine immer größer werdende Bedeutung einnimmt, bestätigte Thomas Pichlmann: „Die Vereine erkennen einen gewissen Markt. Ich erinnere mich an Gespräche mit Manuel Ortlechner von Austria Wien, der vom Frauenfußball und dessen Potential geschwärmt hat. Die Attraktivität wird sich automatisch mit der Begeisterung steigern.“

Für Maria Plattner gilt es vor allem in der Infrastruktur nachzulegen: „Wenn wir die Qualität der Rahmenbedingungen vom Platz über die Betreuerteams bis hin zu den Kabinen steigern, werden auch die Spielerinnen besser. Ich sehe das in Deutschland, wie sehr die Entwicklung auch von der Infrastruktur profitiert.“ Wenn es darum geht, die Fans mehr vom Frauenfußball zu begeistern, denkt Plattner an Doppelveranstaltungen mit den Herren. „Das hat sich in der Vergangenheit durchaus bewährt.“

Thomas Hollerer sieht in vielen Bereichen Bedarf: „Wir können noch überall auf- und nachholen. Mit Carina Wenninger als Ligamanagerin werden wir sicherlich einiges bewegen. Wir müssen versuchen, die Infrastruktur zu verbessern und in der Breite stärker zu werden. Dabei müssen wir den Schwung mitnehmen, gesellschaftlich und wirtschaftlich.“ Bezüglich der kommenden Ligareform in der Frauen-Bundesliga und deren Wirkung denkt der ÖFB-Generalsekretär an jene der Herren-Bundesliga zurück: „Bei den Männern haben wir uns ähnliche Fragen gestellt. Wenn wir alle gemeinsam den Weg gehen, wird der Frauenfußball spannende Spiele kreieren und durch die Ligareform wird sich das Produkt Planet Pure Frauen Bundesliga weiter entwickeln. Georg Pangl blickt vor allem in den Amateurbereich: „Frauenfußball muss in die Breite wachsen. Eine Idee wäre eine Art Solidaritätsabgabe, wenn beispielsweise ein kleiner Teil der TV-Gelder zweckgewidmet in den Unterbau des Frauenfußballs fließen würde.“

Falls ihr die Veranstaltung verpasst habt, könnt ihr sie unter folgendem Link streamen:
https://www.laola1.at/de/video/player/1603742/younion-fussball-talk/

 

Weitere Fotos vom Fußball-Talk findet ihr hier:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.7342720115740512&type=3