Rudolf Pöder
Ein Leben im Dienste der Solidarität und des sozialen Fortschritts
Rudolf Pöder, geboren am 3. Februar 1925 in Wien, war eine herausragende Persönlichkeit in der österreichischen Gewerkschaftsbewegung und Politik. Sein Lebensweg war geprägt von Hingabe, Engagement und dem unerschütterlichen Glauben an soziale Gerechtigkeit.
Frühe Jahre und Ausbildung
Als Sohn einer Steirerin und eines Südtirolers wuchs Rudolf in bescheidenen Verhältnissen auf. Die Herausforderungen seiner Jugendzeit, gezeichnet durch den Verlust beider Eltern und die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, in dem er ein Bein verlor, prägten seinen Charakter und seine spätere Arbeit.
Nach dem Krieg arbeitete Rudolf Pöder als Mechaniker, bevor er 1947 als Amtsgehilfe bei der Stadt Wien eingestellt wurde. Diese Position markierte den Beginn einer außergewöhnlichen Karriere im öffentlichen Dienst.
Gewerkschaftliche Laufbahn
Rudolf Pöder engagierte sich früh in der Gewerkschaftsarbeit und wurde schnell zu einer Schlüsselfigur. Er durchlief verschiedene Stationen, von einem gewerkschaftlichen Vertrauensmann bis hin zum leitenden Referenten der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG). Sein Engagement und seine Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu durchdringen, brachten ihm rasch Anerkennung und Verantwortung.
Als Vorsitzender der GdG von 1975 bis 1991 und als ÖGB-Vizepräsident setzte er sich unermüdlich für die Rechte der Arbeitnehmer:innen ein. Er war maßgeblich an der Einrechnung von Nebengebühren und Zulagen in die Pensionen beteiligt, kämpfte für längerfristige Gehaltsabkommen und setzte sich für ein einheitliches Vertretungsrecht der Gemeindebediensteten ein.
Er war auch maßgeblich daran beteiligt, dass der Jugend mehr Platz in der Gewerkschaft eingeräumt wurde. So veranlasste er die Gründung einer Bundesjugendabteilung, die heute als YOUNG younion bekannt ist.
Politische Karriere
Rudolf Pöders politische Laufbahn war ebenso beeindruckend. Er diente als Landtagsabgeordneter, Mitglied des Nationalrates und schließlich als Nationalratspräsident von 1989 bis 1990. In jeder Rolle bewies er seine Fähigkeit, über Parteigrenzen hinweg zu arbeiten und Konsens zu schaffen.
Ehrungen und Anerkennung
Für seine Verdienste wurde Rudolf Pöder vielfach geehrt. Er war Ehrenvorsitzender der GdG, Ehrenbürger der Stadt Wien und Präsident des Österreichischen Pensionistenverbandes. Sein Wirken und seine Integrität wurden von Kollegen und politischen Weggefährten gleichermaßen geschätzt.
Lebensmotto und Vermächtnis
"Mächtiger als die Macht ist das Maß" – dieses Lebensmotto spiegelte sich in Rudolf Pöders Ansatz wider, der stets auf Ausgleich und faire Verhandlungen setzte. Er hinterlässt ein Vermächtnis des Engagements für Arbeitnehmer.Innen-Rechte und sozialen Fortschritt, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Rudolf Pöder verstarb am 9. Juni 2013, doch sein Geist der Solidarität und sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit leben in den Herzen derer weiter, die das Glück hatten, ihn zu kennen und mit ihm zu arbeiten. Er wird als ein Mann in Erinnerung bleiben, der nicht nur eine Gewerkschaft, sondern auch die Welt um ihn herum zum Besseren veränderte. Rudolf Pöder hinterließ eine Frau und zwei Kinder.
Rudi Pöder war die gewerkschaftliche Jugendarbeit immer ein großes Anliegen. Wir werden Rudolf Pöder, als Mensch, als moralisches Vorbild ein ehrendes Andenken bewahren!