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Rucksack voller Forderungen

Ein Treffen mit dem Wiener Stadtrat Christoph Wiederkehr im Bildungscampus Christine Nöstlinger nützte die Kindergarten-Gewerkschaft younion um Forderungen zu übergeben. Manfred Obermüller, Vorsitzender der Hauptgruppe 1 in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft: „Wir haben in den vergangenen Wochen viele unserer Kolleg*innen vor Ort besucht und ihre Forderungen auf Karten gesammelt. Die haben wir nun in einen Rucksack gepackt und dem zuständigen Wiener Stadtrat übergeben. Jetzt geht es um die rasche Umsetzung durch die Politik.“

Ganz oben auf der Wunschliste des Personals ist Verstärkung. Obermüller: „Viele Kolleg*innen sind komplett ausgelaugt. Erstens durch die Pandemie und zweitens durch das ständige Kompensieren des Personalmangels. Allein in Wien fehlen momentan mehr als 370 Pädagog*innen in den ersten Bildungseinrichtungen. Da muss sofort etwas geschehen, da es sowieso Zeit braucht, bis die ausgebildete Verstärkung dann tatsächlich eintreffen kann.“

Auch weit oben der Forderungs-Liste: bessere Rahmenbedingungen und mehr Anerkennung. Manfred Obermüller: „In den vergangenen Jahren ist schon einiges weitergegangen. Kindergärten werden als erste Bildungseinrichtungen anerkannt und das Personal als pädagogisch wertvoll eingeschätzt, aber natürlich ist da noch Luft nach oben. Es muss gezielt informiert werden, was in einem Kindergarten alles geleistet wird. Eltern wissen das bereits, manche Politiker*innen aber leider noch nicht.“

Obermüller spricht auch die Vorfälle in den vergangenen Wochen an: „Die reißerische Berichterstattung hat dazu geführt, dass sich meine männlichen Kollegen stark verunsichert fühlen. Ich fürchte auch, dass es sich vielleicht so mancher zweimal überlegt diesen Beruf zu ergreifen. Da muss gegengesteuert werden. Und zwar jetzt.“

Manfred Obermüller abschließend: „Auch wenn sich viele andere Bundesländer im Kindergarten-Bereich an der Stadt Wien einiges abschauen können, ist auch hier einiges zu tun. Stadtrat Wiederkehr muss den Rucksack rasch auspacken und an die Arbeit gehen.“