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ORF ist kein Rabatt-Institut!

Für Sparpläne ist der Stiftungsrat zuständig

Der ORF ist kein Sparverein, er hat einen gesetzlichen Auftrag: Programm für alle.
Und tatsächlich nutzen täglich 6,4 Millionen Österreicher*innen die Angebote des ORF.

Einsparungen seit 2007
Seit 2007 fährt der ORF einen restriktiven Sparkurs über alle Bereiche, hat seine Strukturen wesentlich gestrafft, rund 900 Dienstposten oder 22% der Belegschaft abgebaut und allein seit 2017 rd. 450 Millionen Euro an Sachkosten eingespart.
Gleichzeitig wurde jedoch das Programmangebot um die TVthek, ORFIII, ORF Sport+, ORF SOUND, ORF TOPOS und vieles mehr ausgebaut und neue Formate wurden entwickelt.

Investitionen in Kunst, Kultur, Sport und Unterhaltung
Der ORF ist der größte Kulturproduzent und -vermittler des Landes.
Er investiert jedes Jahr rund 100 Mio. Euro in die heimische Filmwirtschaft, rund 120 Mio. Euro in Kunst und Kultur, rund 100 Mio. Euro in Spitzen- und Breitensport und rund 170 Mio. Euro in Regionalität und Berichterstattung aus den Landesstudios.
Dazu kommt ein umfassendes Angebot an österreichischer Unterhaltung und Information, wobei 25 Korrespondent:innen in 16 Büros einen wesentlichen Teil beitragen. Ein umfangreiches Angebot für die österreichischen Volksgruppen und Barrierefreiheit sind nur wenige Beispiele.

Der ORF wirtschaftet als nicht gewinnorientiertes Unternehmen nach den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit.
Er ist eines der bestgeprüften Unternehmen Österreichs und geht sorgsam mit Erlösen aus Programmentgelten um.

Sparzwang, Arbeitsdruck und RSO
Rekordinflation und massiv gestiegene Energiekosten zwingen auch den ORF zu weiteren Sparmaßnahmen.
Wieder sollen 500 Pensionsabgänge nicht nachbesetzt werden, den Anforderungen des ORF-Gesetzes jedoch unvermindert entsprochen und das Leistungsspektrum gehalten werden.
Der bereits hohe Arbeitsdruck droht für die Beschäftigten in und um das Unternehmen ein unerträgliches Ausmaß anzunehmen.
Eine von der Politik angestrebte weitere Verknappung der Mittel hindert den ORF daran, sein Radio-Symphonieorchester Wien (RSO) weiter zu betreiben.
Dieser schmerzhafte Schritt, der nur eine von mehreren notwendigen Einsparungsmaßnahmen darstellt, fällt auch dem ORF alles andere als leicht:
Seit seiner Gründung im Jahre 1969 leistete das Radio-Symphonieorchester einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Kulturauftrags, etwa indem es die musikalische Untermalung von Beiträgen und Hörspielen beisteuerte oder sich um die Pflege der zeitgenössischen Musik verdient gemacht hat.
Angesichts des enormen Spardrucks konzentriert sich der ORF in Erfüllung seines öffentlich-rechtlichen Auftrags künftig jedoch verstärkt auf die noch effizientere Produktion von attraktivem Programm, womit er eine allgemeine, wenn auch mehr als bedauerliche Entwicklung in Europa nachvollzieht:
Die allermeisten Public Service Broadcaster aus kleinen EU-Ländern betreiben keine eigenen Orchester mehr.
Estland, Lettland, Belgien oder Luxemburg haben ihre Orchester mangels Finanzierbarkeit bereits Mitte der 1990er Jahre eingestellt.
Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Schweiz, der mit dem ORF traditionell gut vergleichbar ist, verfügt heute über keinen vergleichbaren Klangkörper mehr.

Es steht viel auf dem Spiel.
Damit der ORF auch weiterhin die besten Inhalte für alle Menschen in Österreich anbieten kann, ist auch weiterhin eine nachhaltige und ausreichende Finanzierung und eine Novelle für mehr Bewegungsfreiheit im digitalen Raum notwendig.
younion_Die Daseinsgewerkschaft fordert als die Vertretung aller Sport-, Medien- und Kulturschaffenden in Österreich daher die Zulassung der umfassenden Nutzung digitaler Möglichkeiten für den ORF und eine ausreichende und inflationsgesicherte Finanzierung des ORF zur:

  • Weiterführung der programmlichen Inhalte von ORF-Sport+
  • Aufrechterhaltung der öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen in vollem Umfang
  • Sicherung des Kulturstandortes Österreich durch Erhalt des qualifizierten Kunst- und Kulturschaffens in diesem Bereich
  • und daraus folgend auch die Erhaltung des RSO