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Nächste Station: Klimabewusst

Mit dem Bau der „U2xU5“ wollen die Wiener Linien noch mehr Menschen motivieren, das Auto stehen zu lassen.

Mit Helm, Warnweste und Sicherheitsstiefel geht es in die beiden Stationsschächte Bacherplatz und Siebenbrunnengasse zur Station „Reinprechtsdorfer Straße“. Eine exklusive Baustellenführung. „Bleiben Sie zusammen, schauen Sie immer nach vorne und gehen Sie nicht rückwärts“, sagt Michael Zeman mit starker Stimme. Er leitet das Projekt rund um die Infrastrukturentwicklung und Realisierung der U-Bahn Neubau Süd.

Eines der wichtigsten Klimaschutz- und Infrastrukturprojekte der Stadt Wien ist wohl der Öffi-Ausbau mit der U2 und U5 U-Bahn-Linie. Durch den Ausbau wird Platz für zusätzliche 300 Millionen Fahrgäste pro Jahr geschaffen. Wer Öffis nutzt, tut etwas Gutes fürs Klima. Durch den Umstieg vom Auto auf die Öffis werden auch weniger schädliche Emissionen verursacht. Beim Vortrieb der Streckenröhren mittels Tunnelvortriebsmaschine (TVM) per Knopflochmethode werden bis zu 75 Tonnen CO2 gespart. „Die TVM sehen wir heute nicht direkt, da sie sich gerade durch den Untergrund gräbt“, ergänzt Zeman.

Debohra für die Umwelt

Die TVM trägt den Namen Debohra. Im Bergbau, so sagt man, bringt es Glück, wenn Tunnelvortriebsmaschinen einen weiblichen Namen tragen. Damit will man die Heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute, ehren. Bei der Online-Abstimmung der Wiener Linien haben sich mehr als 18.000 Menschen für den Namen entschieden.

Debohra erledigt alle Arbeitsschritte vom Graben des Streckentunnels, der Abdichtung und Auskleidung des Tunnelrohrs und bis hin zum Abtransport des Abbruchmaterials. Während Zeman die Bauweise erklärt, geht es 30 Meter über mehrere Treppen in die Tiefe.

Dunkel, Staubig und Laut

Fünf bis sechs Personen arbeiten im Vortrieb der Stationsröhren mittels der „Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode“ (NÖT). Bei der Bodenplatte angekommen ist es dunkel, staubig und laut. Ums Eck schaufelt der Bagger das Aushubmaterial in eine Mulde, die das Material an die Oberfläche bringt. Aus der anderen Richtung kommt ein Versorgungszug. Bis 2030 dauern die Arbeiten in der ersten Baustufe noch an. Die Züge werden übrigens vollautomatisch unterwegs sein.

Text: Sophie Brandl