Lob alleine reicht nicht aus
Gewerkschaft forderte am Tag der Daseinsvorsorge Lösungen in vier wichtigen Bereichen
Am 24.6.2025 war der Tag der Daseinsvorsorge. Dabei wurden jene Leistungen in den Mittelpunkt gerückt, die unser modernes Leben überhaupt erst ermöglichen. Dazu zählen unter anderem:
- die Gesundheits- und Sozialleistungen
- die Energie- und Wasserversorgung
- die Abfallentsorgung
- der Öffentliche Personennahverkehr
- viele weitere Leistungen, wie z.B. die Straßenreinigung, der Betrieb von Bibliotheken und Schwimmbädern, die elementare Bildung, usw.
Es sind vor allem Gemeindebedienstete, die in der Daseinsvorsorge beschäftigt sind. Sie sind 365 Tage im Jahr im Einsatz und das rund im Uhr – auch in schweren Krisen. Bei einer Pandemie genauso wie bei Hochwasser.
„Die Beschäftigten in der Daseinsvorsorge verdienen Wertschätzung und Respekt. Sie arbeiten hochmotiviert und das unter schwierigen Bedingungen“, sagt Christian Meidlinger, Vorsitzender der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.
Meidlinger spricht damit gleich vier große Probleme in der Daseinsvorsorge an:
- Personalmangel. Zum Beispiel im Gesundheitsbereich oder in der elementaren Bildung werden händeringend neue Kollgeinnen und Kollegen gesucht. Denn das bestehende Personal arbeitet bereits an der Belastungsgrenze und zum Teil auch schon darüber. Christian Meidlinger: „Wir brauchen von der Politik rasches Handeln und nicht nur Absichtserklärungen. Die Situation ist dramatisch.“
- Finanzlage der Städte und Gemeinden. Die allermeisten Dienste der Daseinsvorsorge werden durch Städte und Gemeinden angeboten. Die haben zurzeit aber große Finanzierungsprobleme. Rund die Hälfte der Kommunen steht vor der Pleite. Christian Meidlinger: „In den vergangenen Jahren hat der Bund den Städten und Gemeinden immer mehr Aufgaben gegeben, aber nicht für die Finanzierung gesorgt. So sind selbst die sparsamsten Kommunen nun in Not. Es braucht mehr Mittel vom Bund, eine rasche Reform der Grundsteuer und klare Regelungen, wenn eine Gemeinde tatsächlich zahlungsunfähig wird.“
- Dem Klimawandel angepasste Arbeitsplätze. Viele Beschäftigte der Daseinsvorsorge sind im Außendienst oder arbeiten in schlecht isolierten und nicht gekühlten Gebäuden. Christian Meidlinger: „In den immer häufiger und intensiveren Hitzephasen wird das Arbeiten so zum gesundheitlichen Risiko. Die Verantwortlichen müssen das Problem endlich ernst nehmen und rasch individuelle Lösungen finden.“
- Fehlende Anerkennung. Immer wieder gibt es Stimmen, die eine Nulllohnrunde im öffentlichen Dienst fordern. Christian Meidlinger: „Vom Schreibtisch aus hart arbeitenden Gemeindebediensteten Geld wegnehmen zu wollen, ist letztklassig. Mit dieser Art von ‚Anerkennung‘ wird es auch noch schwieriger neue Kolleginnen und Kollegen zu finden.“
Christian Meidlinger abschließend: „Die Politik nützt den Tag der Daseinsvorsorge gerne um zu loben und zu applaudieren. Was die Beschäftigten der Daseinsvorsorge und im Kultur- und Sportbereich aber tatsächlich brauchen, sind handfeste Lösungen.“