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robert rubak

Kulturnation Österreich hat dringenden Handlungsbedarf

Kultur ist nicht nur Kunst. Kultur ist der menschliche Ausdruck allen höheren Strebens und Schaffens. Der Kulturkonvent formuliert die dafür erforderlichen Grundlagen. Eröffnet wird er Mittwoch kommender Woche um 11 Uhr in der younion-Hall, Maria Theresien-Straße 11, 1090 Wien.

„Der Mensch ist das Maß aller Dinge”, erkannte der griechische Philosoph Protagoras vor rund zweitausendfünfhundert Jahren, und jedes Ding habe zwei Seiten. Damit setzte er - kurz gesagt - das Fundament für die klassische Demokratie: nicht den idealen Staat des Platon, sondern den durch Gespräch und Kompromiss möglichen. „Diesen bis heute weiterlaufenden Prozess nennen wir Kultur. In diesem Sinn berufen wir den Kulturkonvent 2023 ein”, erläutert Mag. Thomas Dürrer, Leitender Sekretär der younion HG VIII (Kunst, Medien, Sport, freie Berufe).

Die feierliche Eröffnung findet am Mittwoch, dem 29. März 2023, um 11 Uhr Vormittag mit einem Festakt im Saal der younion – Die Daseinsgewerkschaft statt. Danach nimmt der Konvent sofort seine Tätigkeit auf.

Breiter Kulturbegriff: Kultur betrifft alle!

Noch am selben Tag konstituieren sich Arbeitsgruppen der Bereiche Bildung, Kunst, Wissenschaft, Sport, Medien, Recht und Wirtschaft. In den kommenden Wochen und Monaten werden in öffentlich zugänglichen Veranstaltungen die erforderlichen Voraussetzungen für die Tätigkeiten von Kunst- und Kulturschaffenden im weitesten Sinn für den jeweiligen Bereich diskutiert, definiert und die sich daraus ergebenden gesetzlichen Rahmenbedingungen formuliert.

Forderungen und Gesetzesvorlagen

Die Ergebnisse dieser Debatten – Forderungskataloge und ausgearbeitete Gesetzesvorlagen – werden teils noch heuer, teils nach Ablauf eines Jahres im März 2024 vorgestellt und sowohl Parlamenten als auch Regierungen auf Bundes- und Landesebene zur Umsetzung übergeben werden.

Warum brauchen wir diesen Kulturkonvent?

„Die Zeit ist reif!”, sagt Peter Paul Skrepek, Vorsitzender der Sektion Musik in der younion. „Angesichts der Diskrepanz zwischen dem weltweiten Ansehen Österreichs als Kulturnation und den in vielen Bereichen unbefriedigenden Rahmenbedingungen für die Kunst- und Kulturschaffenden im eigenen Land ist der Kulturkonvent dringend notwendig geworden.”