Kehr-Arbeit
Tag für Tag sind die verschiedensten Berufsgruppen in Wien im Einsatz. So wie Inspektions-Rauchfangkehrer Michael Hampel von der der MA 68.
Wer etwas Glück braucht, ist bei dieser Geschichte genau richtig. Denn es geht um den Beruf der Inspektionsrauchfangkehrer. Die MA 68 (Feuerwehr und Katastrophenschutz) ist die einzige Berufsfeuerwehr in Österreich, die Inspektionsrauchfangkehrer beschäftigt. Für ganz Wien gibt es 14 von ihnen.
Neben dem alarmmäßigen Ausrücken sind sie auch als Amtssachverständige und Kontrollorgane für die Überwachung der Einhaltung der Wiener Kehrverordnung zuständig. Was das in der Praxis bedeutet, verrät Inspektionsrauchfangkehrer Michael Hampel.
Beruf mit Aussicht
„Seit ich 22 Jahre alt bin, bin ich Inspektionsrauchfangkehrer“, erzählt Hampel. Darauf kann er stolz sein, denn der Ausbildungsweg ist nicht ohne. Hampel hat nach seiner Lehre die Meisterprüfung erfolgreich absolviert und sich danach direkt bei der MA 68 beworben. Nachdem er hier alle Prüfungsetappen geschafft und auch die Grundausbildung im Branddienst als Einsatz- und Erhebungsorgan abgeschlossen hat, ist er zum Inspektionsrauchfangkehrer aufgestiegen. Dienstort ist seitdem die Hauptfeuerwache Mariahilf (Gumpendorfer Gürtel 2).
Gemeinsam mit seinen 13 Kollegen arbeitet er im Chargendienst. „Dienstbeginn ist 6.30 Uhr und wir starten mit der Übergabe zwischen den Gruppen A und B“, so Hampel. In den nächsten 24 Stunden kann bis zum Dienstschluss so einiges passieren. „Manchmal bekommen wir Anrufe von Personen, die Probleme mit den Nachbarn haben, weil diese falsch einheizen und es zu Rauch und Geruchsproblemen kommt“, schildert das younion-Mitglied.
Feurige Einsätze
Die Mannschaft muss ausrücken, wenn es heißt, dass es wegen defekten (Einzel-)Öfen oder Gasthermen zu Feuer kommt. Zum Einsatz kommt das Team mit einer speziellen Kamera.
Damit ist unter anderem eine Langzeitmessung für Temperatur und Kohlenmonoxid in Verbindung mit Feuerungsanlagen oder auch nach Bränden möglich. Daneben stehen auch viele administrative Tätigkeiten am Tagesplan. Etwa das Erstellen von Gutachten, Ausstellen bescheidmäßiger Heizverbote und vieles mehr. Der Beruf ist sehr vielfältig und auch körperlich fordernd, weswegen es auch einen sportlichen Eignungstest gibt. Ab und zu muss das Team schwer heben oder auf flinke Art und Weise an die kleinsten Stellen kommen. „Im 22. Bezirk ist eine Maine-Coon-Katze in einen engen Graben gefallen. Wir konnten sie mit unserer Spezialkamera orten und sie hat sich sofort an ihren Besitzer geschmiegt“, erinnert sich Hampel.
Text: Sophie Brandl
Bilder: Mila Zytka