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Gregor gegen den Monsun

Der Gemeindebedienstete Gregor Salway war in Stockerau (NÖ) im Hochwasser-Dauereinsatz.

Der Schlamm pickt überall, unter den Augen sind Ringe. Das ist Gregor Salway kurz nach einem der vielen Hochwasser-Tage in Stocke rau (NÖ). Er ist nur ein Beispiel von vielen Hundert Gemeindebediensteten, die in Niederösterreich im Dauereinsatz waren. Sie machten unzählige Überstunden, halfen auch in ihrer Freizeit, um die Schäden wenigstens zu begrenzen. Denn im Gegensatz zu Wien, wo alles recht glimpflich ausging, war Niederösterreich Katastrophengebiet.

Die Niederschlagsmengen waren so enorm, dass in Stockerau der Damm überging und das ganze Wasser über die Ernstbrunner Siedlung zur Viktor-Adler-Straße und schließlich bis zur Hauptstraße lief. „Zum Glück gab es dort eine ziemlich große Baugrube, wodurch das Wasser abgefangen wurde, ansonst wäre das alles zur Kläranlage weitergeflossen“, erzählt Bauhof-Mitarbeiter Gregor Salway rückblickend.

Tränenreiche besuche
Salway und seine Kolleg:innen füllten Hunderte Sandsäcke, um zumindest das Schlimmste zu verhindern. „Als das Wasser weit genug zurück gegangen war, bin ich mit meinem Team zu den Häusern, wo wir geholfen haben die Keller auszuräumen.

Zum Beispiel bei einer Frau, die ganz allein war. Ihre Augen waren von den vielen Tränen sehr angeschwollen. Erst vor kurzem war ihre Tochter verstorben und ihr Mann hatte sie verlassen“, erzählt Gregor Salway.

In einem anderen Haus halfen sie einem 82-jährigen Mann, der versucht hatte alles allein zu machen. Bei einem anderen Bewohner konnten sie nur noch tröstende Worte spenden. Er verlor durch das Hochwasser eine Schallplattensammlung, die er 40 Jahre lang aufgebaut und im Keller gelagert hatte. Auch sein Wurlitzer wurde von den Wassermassen zerstört.

Als die Botschaft kam, dass das Trinkwasser in Stockerau (NÖ) mit zu vielen Keimen belastet wurde, rückten Gregor Salway und sein Team aus, um Trinkwasser zu besorgen und dann auszuliefern. „Die ganzen Schulen und Kindergärten wurden sofort versorgt, damit die wenigstens etwas haben“, erklärt Gregor Salway.

Für Gregor Salway war der Dauereinsatz kräftraubend, aber: „Eine Selbstverständlichkeit! Wir sind immer für die Bevölkerung da!“ Und dafür sagen wir Gregor Salway stellvertretend für die Hunderten anderen Gemeindebediensteten: DANKE!

Text: Sophie Brandl