Eigener Stil
Sabine Potzmann ist IT-Leiterin in der MA 48. Entscheidungen werden gemeinsam im Team getragen.
Meine Qualifikation ist von meinem Äußeren unabhängig“, sagt Sabine Potzmann selbstbewusst. Diese Erkenntnis hatte sie, als sie erstmals in eine leitende Position kam und eine Kollegin ihr riet, sich die Haare schneiden zu lassen und das Nasenpiercing zu entfernen. Der heutigen Leiterin der Abteilung Informations und Kommunikationstechnik bei der MA 48 wurde damals allerdings auch klar, dass sie als Frau innerhalb einer männerdominierten Struktur „ein bisschen lauter reden“ müsse, um gehört zu werden.
Seit damals habe sich aber einiges geändert. „Früher gab es den Chef, der peitschenschwingend durch die Büros gegangen ist.“ Das sei das Gegenteil dessen, wie sie sich als Führungskraft sieht. Entscheidungen werden gemeinsam vom Team getragen. „Ich glaube, meine Mitarbeiter sind ganz zufrieden mit mir“, sagt sie und lacht.
Gutes Netzwerk
Kinder und Karriere – immer noch ein heikles Thema. Doch Sabine Potzmanns Erfahrungen sind positiv. Der Wiedereinstieg nach der Karenz verlief glatt. Aber: „Du brauchst ein gutes Netzwerk“, sagt Sabine Potzmann. Großeltern, Partner oder eine Freundin, die bei Bedarf auf die Kinder aufpassen. Gerade in einer Führungsposition seien unterstützende Personen unumgänglich, die einspringen können und die auch akzeptieren, dass der Job viel Zeit in Anspruch nimmt.
„Die Mädels sollen sich nur in die Führungspositionen trauen!“, appelliert Sabine Potzmann an die nächste Generation: „Augen zu und durch!“
Wichtig dabei sei es, den eigenen Weg und den eigenen Führungsstil zu finden.
Man müsse sich selbst treu bleiben und authentisch sein – aber auch selbstreflektiert. „Kritik annehmen“, nennt sie als wichtige Eigenschaft einer Führungsperson. „Man hat ja auch nicht die Weisheit mit dem Löffel gefressen.“ Sie hole die Meinung von allen ein und fördere die Kommunikation innerhalb des Teams. „So lernen wir gemeinsam und werden gemeinsam besser.“