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Westend61 / Mareen Fischinger - stock.adobe.com

Den Kindergärten gehen die Fachkräfte aus

Kindergärten sind die erste elementare Bildungseinrichtung im Leben eines Kindes. In diesen frühen Jahren werden die ersten wesentlichen Grundlagen für die Entwicklung und Zukunftschancen jedes Kindes gelegt. Es ist jedoch beunruhigend zu sehen, dass die Anzahl der Fachkräfte in den Kindergärten kontinuierlich abnimmt, was zu einem erheblichen Mangel an qualifizierten Pädagog:innen und Assistent:innen führt. Und zwar in allen Bundesländern und Regionen.

Taten statt Ausreden sind gefordert

Seit Jahren fordern ÖGB und Arbeiterkammer bessere Rahmenbedingungen für die Beschäftigten, damit sie wieder gerne und gesund in diesem Bereich arbeiten können. „Wenn wir mehr und bessere Angebote an Elementarbildung für jedes Kind wollen, dürfen wir nicht länger ignorieren, wie es den Beschäftigten hier geht“, sagt Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende.

Die Zukunft der Kindergärten seien ein Fleckerlteppich an Kompetenzen und Maßnahmen. Und wenn Schritte gesetzt werden, so seien sie nicht einheitlich und nicht aufeinander abgestimmt. „Wir wollen keine Ausreden mehr hören und legen jetzt einen Vorschlag für eine Aus- und Weiterbildungsoffensive vor, den der Bildungsminister allein in Bundeskompetenz umsetzen kann“, unterstreicht Schumann einmal mehr.

Wie kann der Fachkräftemangel behoben werden? Ausbildungsoffensive jetzt starten!

„In der Elementarpädagogik brennt der Hut. Wir brauchen dringend mehr Menschen, die in den Beruf einsteigen, um unseren Kindern die bestmögliche Bildung zu bieten“, betont AK-Präsidentin Renate Anderl. Daher haben der ÖGB und die Arbeiterkammer Vorschläge für eine österreichweit einheitliche Aus- und Weiterbildungsoffensive ausgearbeitet.

Eine Möglichkeit wäre, die Ausbildung und Qualifizierung von Ausbildung und Qualifizierung von Assistent:innen in der Elementarbildung zu verbessern und zu vereinheitlichen. Berufsbegleitende Weiterbildungsprogramme könnten den Assistent:innen ermöglichen, sich zu Pädagog:innen weiterzuentwickeln. Das würde in Folge zu einem höheren Angebot an qualifizierten Fachkräften führen. 

Denn gerade bei den Assistentinnen und Assistenten zeigt sich das von der Politik erzeugt Chaos in der Elementarpädagogik. Nicht einmal die Berufsbezeichnung ist österreichweit einheitlich. So werden sie im Burgenland als Helfer:innen bezeichnet, in Niederösterreich und in der Steiermark als Betreuer:innen. Je nach Bundesland unterscheiden sich auch die Ausbildung, die Voraussetzungen, die Bezahlung und die Tätigkeiten.

 

Neben der Ausbildung müssen auch die Arbeitsbedingungen in der Elementarbildung verbessert werden, um den Beruf attraktiver zu machen. Dazu gehört beispielsweise eine angemessene Bezahlung, gute Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen sowie eine ausreichende Unterstützung bei der Weiterbildung. Außerdem fordern ÖGB und AK einen Rechtsanspruch auf eine Kinderbildungsplatz ab dem 1. Geburtstag des Kindes.

„Die Elementarbildung ist eine wichtige Säule in unserer Gesellschaft, die dringend mehr Aufmerksamkeit benötigt. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, den Fachkräftemangel zu beheben und sicherzustellen, dass alle Kinder eine qualitativ hochwertige Bildung erhalten. Es liegt nun an der Politik, die notwendigen Schritte zu unternehmen und die Rahmenbedingungen für die Arbeit in der Elementarbildung zu verbessern“, betonen Schumann und Anderl unisono.