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Aufstieg auf Umwegen

Michaela Schimek macht durch Weiterbildung Karriere im AKH Wien.

Von der Assistentin im Kindergarten zur Leitstellenverantwortlichen im Allgemeinen Krankenhaus Wien in der Abteilung Chirurgie – diesen Karriereweg hat Michaela Schimek durch Weiterbildung hinter sich und bereut ihre beruflichen Entscheidungen keineswegs.

Michaela hat sich als Amtsgehilfin im AKH zur Kanzleibediensteten hochgearbeitet und ist mittlerweile seit 2021 Leitstellenverantwortliche in der Chirurgie. Wirtschaftliche und administrative Angelegenheiten beherrschen ihren Alltag. Wenn es die Zeit zulässt, besucht sie auch weiterhin Weiterbildungen. Heuer waren es immerhin schon sechs Kurse, die sie belegt hat.

Verantwortung in vielen Bereichen

Als Karrierefrau würde sie sich selber nicht bezeichnen. „Ich sehe mich wie andere Kolleginnen und mache hier keinen Unterschied. Ich bin auch Mama, und Familie steht für mich eigentlich an erster Stelle“, sagt Michaela Schimek.

Dabei nimmt sie die Work-Life-Balance sehr ernst, damit sie im Job nicht ausbrennt. „Mein Großer ist jetzt 14 Jahre alt und selbstständig, der Kleine ist sieben und schon in der Schule. Das klappt zum Glück alles recht gut, weil die Bürozeiten von halb acht bis halb vier sind“, erklärt sie.

Ihre Freizeit verbringt sie dann am liebsten mit ihrer Familie. Ihre beiden Söhne zeigen ihrer Mama dann auch, wie stolz sie auf sie sind. „Mein Kleiner hat oft gesagt, dass ich Ärztin bin, weil ich ja im Krankenhaus arbeite“, muss Michaela lachen. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes wollte die mittlerweile 41-jährige Wienerin eine Veränderung und nicht mehr im Kindergarten arbeiten. „Es war am Ende schon mehr eine Putztätigkeit, und das hat mir einfach nicht gereicht“, erinnert sie sich, und somit war es Zeit für eine neue berufliche Herausforderung.

So überlegte sie, Ordinationsgehilfin zu werden, fand dann aber mehr oder weniger zufällig das Stelleninserat als Amtsgehilfin im AKH. Sie wurde genommen und begann dann, sich zum Beispiel mit dem Computerführerschein weiterzubilden. Während ihrer 45-minütigen Heimfahrt mit den Öffis nutzt sie die Zeit, um wieder runterzukommen und ihre Gedanken zu sammeln.

„Übrigens habe ich mich sehr gefreut, dass die Gewerkschaft das Öffi-Ticket für das Personal der Stadt Wien ausverhandeln konnte. Das spart viel Geld und ist auch ein tolles Zeichen der Wertschätzung.“

Immer für die Wahl bereit

Nicht nur deshalb ist Michaela Schimek Gewerkschaftsmitglied, es geht ihr auch um Solidarität und Mitbestimmung. So arbeitet sie auch immer wieder freiwillig bei politischen Wahlen mit – von der Landtagswahl bis zur EU-Wahl. „Auch als ich noch im Kindergarten war, habe ich mich als Ordnerin und Wahlleiterstellvertreterin engagiert. Dafür kann man sich einfach bewerben und dann bekommt man einen Wahlsprengel zugeteilt oder man kann selber einen auswählen“, erzählt Michaela Schimek beim Interview vor dem Wiener AKH.

Nicht nur privat als Mama oder als Wahlbeihelferin übernimmt die Wienerin viel Verantwortung. Im AKH ist sie insgesamt für 17 Personen die direkte Ansprechperson, von Schreibkräften bis Sekretärinnen.

Und wie geht’s weiter mit der Karriere? Michaela Schimek: „Ich fühle mich jetzt im Job angekommen, bilde mich aber weiter.“

2021 wurde die Jobs PLUS Ausbildung von younion in Kooperation mit der Stadt Wien ins Leben gerufen.

Insgesamt zeigt sich, dass 2022 bei den Aus- und Weiterbildungen 116.385 Teilnehmer:innen sowohl bei E-Learning als auch bei Präsenzveranstaltungen anwesend waren. Dabei handelt es sich um 240.330 Lehreinheiten in Stunden.

Text: Sophie Brandl