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© Elmar Gubisch

2.775 Spitalsbetten aktuell gesperrt

In Österreich sind aktuell weit mehr Betten gesperrt, als im gesamten AKH zur Verfügung stehen! Forderung an Gesundheitsminister Rauch nach Spitalsgipfel

Am Tag der Pflege hat sich ein Jahr nach der Verkündung der Pflegereform nicht viel getan. Im Gegenteil, vieles liegt immer noch im Argen, von der konfliktreichen Umsetzung des Pflegebonus über unzureichende Entlastungsmaßnahmen, dem fehlenden Ausbau von Kapazitäten bis hin zur Mogelpackung Entlastungswoche.  

2.775 Spitalsbetten sind österreichweit gesperrt

Besonders bei den Spitalsbetten macht sich ein großes Defizit bemerkbar: Insgesamt sind mit Stand Mai 2023 österreichweit mehr als 2.775 Betten in den Kliniken der öffentlichen Grundversorgung (Landes-/Gemeindespitäler) gesperrt. Das sind damit mehr Betten, als im Wiener AKH zur Verfügung stehen. In einer Pressekonferenz fordern die Vorsitzenden und Vertreter:innen der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft sowie der younion_Die Daseinsgewerkschaft den zuständigen Gesundheitsminister Rauch auf, umgehende Maßnahmen zur Entschärfung der angespannten Situation in den Krankenhäusern zu setzen.  

Dringendes Handeln notwendig

„Die hohe Arbeitsbelastung und der Mangel an medizinisch-pflegerischem Personal in Österreich hat dazu geführt, dass aktuell weit mehr Betten gesperrt sind, als es insgesamt im AKH gibt“, zeigt sich Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, besorgt und fordert Gesundheitsminister Rauch auf, „umgehend einen bundesweiten Spitalsgipfel einzuberufen“.

Das bekräftigt auch Edgar Martin, Vorsitzender der Hauptgruppe II in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft („Team Gesundheit“): „Bei mehr als 2.100 fehlenden Vollzeit-Pflegekräften und dem Wissen um den zusätzlichen Bedarf, sprechen wir von einem Notstand.” Auch Gerlinde Buchinger (GÖD-Gesundheitsgewerkschaft – Ausbildung) mahnt am Podium, dass die Patientenversorgung auf dem bisher gewohnt hohen Niveau nicht mehr sichergestellt werden kann. Es braucht ein koordiniertes Handeln des Gesundheitsministers und der Länder, um mehr Mitarbeiter:innen einstellen zu können und um das vorhandene Personal zu entlasten. Das fordert auch Katarzyna Resch, younion-Team Gesundheit Pflege: „Es ist unerlässlich, dass der Bund und die Länder die Situation im Gesundheitswesen ernst nehmen und sich umfassend mit den Problemen auseinandersetzen.”

Die Gesellschaft und vor allem das medizinische Personal braucht dringend Entlastung und Unterstützung, um die Krise im Gesundheitswesen zu bewältigen und die bestmögliche Patientenversorgung sicherzustellen.