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Im Gespräch mit Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer

Wir sind als Sportgewerkschaft und Sozialpartner der Bundesliga in ständigem Austausch mit den Verantwortlichen der Liga. Dabei haben sich in den letzten Wochen einige Themen ergeben, über die wir unseren Mitgliedern gerne ein Update geben wollen. In diesem Fall durch Erklärungen und Antworten von Vorstandsvorsitzenden Christian Ebenbauer.

younion: Bei der Klubkonferenz wurde beschlossen, dass ab 2025/26 zu einer Kaderaufstockung kommt und damit mehr Spieler bei einem Bundesliga-Spiel im Kader sein dürfen. Wie sieht diese Änderung konkret aus und was bedeutet sie für die Spieler und den Österreicher-Topf? 

Ebenbauer: Die Sportdirektoren sind mit dem Wunsch an uns herangetreten, den Spielbericht auf insgesamt 20 Spieler pro Klub zu erweitern. Mit Blick auf die steigenden Belastungen der Spieler, vor allem in den internationalen Bewerben, und den Vergleich mit anderen europäischen Ligen ist diese Änderung aus unserer Sicht auch durchwegs sinnvoll. Wir erhoffen uns damit auch mehr Möglichkeiten für den Einsatz junger Spieler. Sofern ein Klub bei 18 Spielern am Spielbericht bleibt, bleiben die Kriterien für den Österreicher-Topf mit 12 heimischen Spielern unverändert. Nimmt ein Klub 19 oder 20 Spieler in den Spieltagskader, müssen zumindest 13 Österreicher am Blankett stehen, um am Österreicher-Topf zu partizipieren. 

younion: Zu Beginn der Saison gab es eine kurze öffentliche Diskussion bezüglich Hitze und einer Änderung der Anstoßzeiten. Kannst Du unseren Mitgliedern kurz erklären, warum das aus Eurer Sicht nicht notwendig ist? 

Ebenbauer: Wir haben bereits aktuell Anstoßzeiten, die an die jeweilige Jahreszeit angepasst sind. Je nach Jahreszeit wird im Sommer am Samstag um 17:00 und 19.30 Uhr und am Sonntag um 17 Uhr gespielt, erst ab der ersten Länderspielpause wechseln wir am Sonntag auch auf den 14.30 Uhr-Termin. 

younion: International wird diskutiert, dass der Spielkalender zu voll ist und damit die Belastung für die Spieler zu hoch. Aus den Kabinen wissen wir, dass sich die Spieler in Österreich nicht überlastet fühlen. Wie ist hier die Position der Bundesliga? 

Ebenbauer: Durch die Ligenreform haben wir den heimischen Spielkalender insofern entlastet, dass wir für die meisten Klubs seit 2018 nur mehr 32 statt zuvor 36 Meisterschaftsspiele haben. Nichtsdestotrotz ist der Kalender - insbesondere für jene Klubs, die international spielen - sehr dicht. Mit den regulären Spielterminen kommen wir aktuell noch durch, problematisch wird es im Falle von Verschiebungen. Dieses Jahr müssen beispielsweise die Spieler von Austria Klagenfurt nach der letzten Runde noch eine Woche „anhängen“, da die Nachtragspartie gegen Red Bull Salzburg noch ausständig ist, da schlichtweg zuvor kein Termin mehr frei war. Die UEFA hat sich durch mehr Spieltage und die Exklusiv-Wochen für Champions League und Europa League im neuen Kalender auch auf die wenigen Termine gesetzt, die zuvor noch frei waren. 

younion: Der TV-Vertrag der Bundesliga mit Sky läuft aus. Wie wird es danach weitergehen?  

Ebenbauer: Oberste Priorität hat die Wertmaximierung durch Steigerung der Erlöse sowie die fortschrittliche Weiterentwicklung unseres medialen Produktes. Um dies zu erreichen, wollen und müssen wir über die nächsten Jahre noch sehr viel mehr über die Bedürfnisse und Wünsche der Fans und Zuseher erfahren. Wesentlich ist ein zukunftstaugliches und ausbaufähiges Verwertungsmodell, dass wir zusammen mit starken Partnern oder aus eigener Kraft betreiben können.