Zum Hauptinhalt wechseln

Fußballer am Abstellgleis

Wenn Vereine Spieler aussortieren, die noch unter Vertrag stehen

Peter Michorl musste in der vergangenen Saison beim LASK oft auf der Tribüne Platz nehmen, obwohl er fit und einsatzbereit war. Ein Schicksal, das heuer auch Manprit Sarkaria bei Sturm Graz widerfährt. Fast in jedem Verein kommt das irgendwann vor: Spieler stehen unter Vertrag, haben aber auf dem Platz keine Rolle mehr. Im Profifußball kommt das häufiger vor, als man denkt, denn nur die prominenten Fälle werden medial diskutiert.

Vereine entscheiden sich aus unterschiedlichen Gründen gegen Spieler, die körperlich topfit sind und sportlich noch etwas beizutragen hätten. Manchmal sind es taktische Überlegungen des Trainers, manchmal persönliche Differenzen oder schlicht das Streben nach einem Umbruch im Kader. Die Gründe sind vielfältig und oft für die betroffenen Spieler schwer nachvollziehbar.

Die Fußball-Gewerkschafter der younion v.l.n.r.: Hinum, Trawöger, Pichlmann, Enzinger, Auer, Kudym.

In diesen Momenten zeigt sich der Wert einer starken Interessenvertretung. Die Fußballgewerkschaft younion unterstützt Spieler in solchen schwierigen Phasen. Ob es um die Klärung rechtlicher Fragen geht oder um die Durchsetzung der vertraglichen Rechte – die Gewerkschaft sorgt dafür, dass betroffene Profis nicht allein dastehen. Thomas Pichlmann, Stephan Auer und Thomas Hinum, alle selbst erfahrene Fußballer, betreuen die Spieler der österreichischen Bundesliga und setzen sich dafür ein, dass ihre Mitglieder wieder auf die Beine kommen. Besonders in Situationen, in denen Spieler auf die Tribüne verbannt oder gar aus dem Kader ausgeschlossen werden, kann die Gewerkschaft durch rechtliche Unterstützung und Verhandlungsgeschick viel bewirken.

Zwei aktuelle Beispiele zeigen, wie entscheidend diese Unterstützung sein kann: Beim WAC sah sich Konstantin Kerschbaumer nicht nur sportlich, sondern auch privat unter Druck, als der Verein ihn nach der sportlichen Entscheidung auch aus seiner Wohnung drängen wollte. Eine Belastung für ihn und seine Familie. Dank des Einsatzes der younion konnte die Situation für den Spieler rechtzeitig geklärt werden. younion gab ihm vor allem Rechtssicherheit. Mit dem Wissen im Härtefall auch einen Prozess zu gewinnen, verhandelt man leichter. Der WAC gab nach, Kerschbaumer durfte in seiner Wohnung bleiben, und die drohende Kündigung wurde abgewendet. Kerschbaumer konnte sich ohne zusätzliche private Belastungen weiterhin auf seine sportlichen Aufgaben konzentrieren. So blieb er gut in Form und fand beim SV Stripfing/Weiden eine neue sportliche Perspektive.

Auch Dario Tadic beim SKN St. Pölten musste auf Unterstützung zurückgreifen, als ihm der Zugang zum Training verweigert wurde. Tadic, letztes Jahr noch bester Torschütze der St. Pöltner, war nichtmehr Teil des Kaders. Für den Verein war es eine Entscheidung, die auf die Zukunft und einen Kaderumbruch ausgerichtet war – für Tadic so nicht hinnehmbar. Die younion griff ein und erinnerte den Verein daran, dass Tadic als Vertragsspieler Rechte hat, die eingehalten werden müssen. In Verhandlungen wurde klargestellt, dass Tadic weiterhin am Mannschaftstraining teilnehmen und die Angebote des Vereins in Anspruch nehmen darf. Die Gewerkschaft setzte sich durch, und Tadic trainiert nun wieder mit der Mannschaft, bleibt dadurch fit und bereit für einen Vereinswechsel.

Für viele Fußballer ist es leider nur eine Frage der Zeit, bis sie in eine ähnliche Situation geraten. Die Karriere eines Profis ist fragil und kann durch Entscheidungen des Vereins schnell aus der Bahn geworfen werden. Gerade dann ist es von Vorteil, auf eine starke Gewerkschaft zählen zu können, die in Verhandlungen und rechtlichen Auseinandersetzungen vermittelt. Die Bedeutung der Gewerkschaft zeigt sich nicht nur in den großen, öffentlichen Fällen, sondern auch in den leisen, unsichtbaren Auseinandersetzungen hinter den Kulissen. Oft sind es diese Gespräche und Erklärungen im Hintergrund, die einem Spieler die Möglichkeit geben, eine faire Behandlung zu erhalten oder gar seine Karriere zu retten. 

Gerade in einer Branche, in der schnelle Entscheidungen und personelle Veränderungen an der Tagesordnung sind, ist es unerlässlich, sich rechtlich abzusichern. Die younion_Sportgewerkschaft bietet diese Sicherheit – sei es durch Beratung in Vertragsfragen oder durch konkrete Unterstützung in Krisensituationen. Sie hilft, den Spielern eine Perspektive zu geben, damit aus einer sportlichen Krise nicht eine persönliche Katastrophe wird.