Fall Mauerwerk

Geringfügig nebenbei kicken? Sehr wahrscheinlich bald nicht mehr möglich.

Der FC Mauerwerk wurde vom Wiener Fußballverband (WFV) suspendiert und ausgeschlossen. Dieses Mal ging es um offene Verbandsabgaben, nicht bezahlte Spielergehälter, verwahrloster Infrastruktur und einen langen Konflikt, bei dem younion _ Die Daseinsgewerkschaft eine zentrale Rolle spielte.

Die Fußball-Gewerkschafter der yonion v.l.n.r.: Auer, Hinum, Pichlmann , Enzinger, Trawöger

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Vom Zukunftsprojekt zur Problemzone

Was einst als ambitioniertes Projekt begann – gegründet als FC Karabakh, später umfirmiert in FC Mauerwerk – endete im sportpolitischen Chaos. Immer wieder Schlagzeilen: wechselnde Trainer, verwahrloste Infrastruktur, disziplinäre Vergehen und zahlreiche offene Rechnungen.

Doch was bedeutet das für die betroffenen Spieler:innen? In den vergangenen Jahren war die Sportgewerkschaft regelmäßig mit der Situation befasst. „Wir hatten es hier mit einem Verein zu tun, der häufig gegen grundlegende arbeitsrechtliche Standards verstoßen hat“, so Thomas Trawöger, Fußballbeauftragter der younion für den Amateurbereich.

Gewerkschaft kämpfte bis zur Exekution

Immer wieder musste sich die Sportgewerkschaft an den Klub mit der Aufforderung wenden, ausstehende Gehälter von Spielern zu begleichen. Es blieb nicht bei Drohungen – es kam zu Klagen, Gerichtsverhandlungen und sogar zu einem Exekutionsverfahren.

In einem besonders drastischen Schritt wurde im Rahmen dieses Verfahrens – unter Beiziehung eines Schlossers – die Villa eines Klubverantwortlichen zwangsweise geöffnet. Doch selbst das führte nicht Zahlung der offenen Gehälter und Rechnungen.

younion meldete Verstöße – WFV reagierte

Anfang Oktober 2025 veranlasste younion eine Information an den Wiener Fußballverband, dass die Nichtbezahlung von Spielergehältern nicht nur ein moralisches Problem darstellt, sondern laut FIFA- und ÖFB-Regularien einen klaren Verstoß mit potenziellen Sanktionen bedeutet. Gleichzeitig liefen bereits Verfahren des WFV wegen offener Abgaben. Die Folge: der FC Mauerwerk wurde suspendiert.

Wiederholungstäter

Bereits im Frühjahr 2025 war der Verein wegen unbezahlter Strafzahlungen suspendiert worden, konnte die Strafe jedoch durch Nachzahlungen wieder abwenden. Auch eine Transfersperre wurde über den Klub verhängt. Die angedachte Heimstätte in Kaiserebersdorf ist seit Jahren gesperrt – zuletzt wegen gravierender Hygienemängel. Heimspiele finden notdürftig am Polizeisportplatz statt. In der Vergangenheit gab es sogar Geisterspiele und Funktionärssperren nach einem Platzsturm in der Regionalliga.

Warum gewerkschaftliche Vertretung im Amateurbereich essenziell ist

„Gerade solche Fälle zeigen, wie wichtig eine starke Interessenvertretung auch unterhalb der Profi-Ebene ist“, betont Trawöger. „Wenn sich Vereine und Funktionäre nicht an Regeln halten, braucht es ein starkes Gegenüber. Sonst bleiben die Sportler:innen und der Fußball als Ganzes auf der Strecke.“

Die younion _ Die Daseinsgewerkschaft ist die einzige kollektivvertragsfähige Gewerkschaft im Fußballbereich und bietet nicht nur Rechtsschutz, sondern auch konkrete Unterstützung bei Vertragsfragen, Gehaltsforderungen und Konflikten mit Vereinen.

„Für uns zählt nicht der Name des Klubs, sondern die Rechte der Spieler:innen. Wir setzen uns auch dort ein, wo es schwierig wird.“ – Thomas Trawöger

Der Fall FC Mauerwerk zeigt einmal mehr: Ohne starke Gewerkschaft keine fairen Bedingungen – auch nicht im Amateurbereich.

Der Mitgliedsbeitrag für Amateurfußballer in der Fußballgewerkschaft beträgt nur 10 € im Monat. Mitglieder profitieren von Rechtsschutz, Beratung und Gruppenaktionen. Zu den Gewerkschaftern der Fußballgewerkschaft Kontakt aufnehmen: HIER!

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